San Francisco 3
In San Francisco hätten wir eventuell noch eine Nacht länger einplanen können. Da wir zwei Dinge noch gerne tun wollen haben wir unsere Weiterfahrt in den Yosemite Nationalpark auf den Nachmittag verschoben. Wir sind gleich früh um halb 8 aus dem Hotel gegangen und haben die Koffer teils im Hotel verwahren lassen und teils schon ins Auto gebracht (weil wir 5,-$ Gebühr zu viel fanden dafür, dass jemand auf unsere schmutzige Wäsche aufpasst). Auf dem Weg zum Fahrradverleih haben wir uns ein kleines Frühstück auf die Hand besorgt.
Ausgestattet mit Fahrrädern und Helmen ging es dann an der Bay entlang Richtung Golden Gate Bridge und dann mit dem Fahrrad über die Brücke. Für die Tour haben wir genau die zwei Stunden gebraucht, die wir im Busticket inlusive hatten. Das ging ohne Stress, aber am Rückweg haben wir ein bisschen schneller in die Pedale getreten. Dass man Teile der Brücke auf den Fotos nicht sehen kann liegt übrigens an einem ganz besonderen Einwohner von San Francisco: „Karl the Fog„. Der Nebel ist hier so oft, dass er sogar einen Namen bekommen hat. Wir hatten aber Glück und konnten jeden Tag tolle Aussichten genießen.




















Anschließend sind wir von der Bay zum Union Square noch mit der Cable Car gefahren. Die Cable Car ist eine Straßenbahn, die so ähnlich wie eine Seilbahn funktioniert. Die Seile sind in diesem Fall aber unter der Straße. Gebremst wird die Bahn, wenn sie in den steilen Straßen abwärts fährt durch Holzklötze. Dadurch riecht es beim Bergabfahren immer wieder ein bisschen verkohlt. Die Holzklötze werden alle drei Tage ausgetauscht. Man muss also aus Sicherheitsgründen ein bisschen darauf achten, an welchen Tag man mitfährt. Man kann auch während der Fahrt auf einer kleinen Plattform an der Seite des Wagens stehen und die frische Luft genießen. Die Cable Car feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Vorher mussten Pferde die Wagen die Stellen Straßen hochziehen und es kam immer wieder vor, dass die Wagen rückwärts wieder runtergerollt sind und die Pferde mit sich gezogen haben. Die sind dadurch zwar nicht gestorben, haben sich aber verletzt und mussten erschossen werden. Da ist die aktuelle Variante wirklich die schönere.









In San Francisco ist die Armut noch deutlicher als in Seattle. Es gibt sehr sehr viele Obdachlose und viele von ihnen sind durch Drogen wirklich kaputt. Sie scheinen teilweise die Welt um sich herum gar nicht wahrzunehmen. Es ist erschreckend, dass das in einem eigentlich ja reichen Land Alltag ist.
Trotzdem haben wir uns insgesamt bisher nie unsicher gefühlt. Die einzige etwas unangenehme Situation war, nach der Rückgabe des Mietwagens in Seattle, auf einer Verbindungstreppe zwischen der Straße und dem Bahnhof der Metro. Die Treppe war voll mit Menschen, die sich am Abend hier getroffen haben. Aber auch hier hatten wir keine Angst und die Leute waren freundlich und haben sich gegenseitig darauf aufmerksam gemacht, dass wir durch möchten.